Die JUSO Kanton Bern überreichte heute um 15.00 der Berner Regierung eine rote Mütze für den «most trump canton of switzerland». Andreas Michel, Generalsekretär bei der Polizei- und Militärdirektion des Kantons Bern, nahm den Schmähpreis stellvertretend entgegen. Denn nicht nur US-Präsident Trump trennt Kinder von ihren Familien und wirft sie ins Gefängnis, auch der Kanton Bern greift auf diese unmenschliche Strategie zurück.
In einem Bericht kritisiert die GPK die Inhaftierung von minderjährigen Flüchtlingen in der Schweiz. Dabei wurden teils unbegleitete Minderjährige Asylsuchende und teils Kinder zusammen mit ihren Eltern ins Gefängnis gesteckt, um die Ausschaffung sicherzustellen. Mit 41 Fällen führt der Kanton Bern diese traurige Statistik an. JUSO Kanton Bern Co-Präsident Vinzenz Binggeli: «Kinder werden von ihren Eltern getrennt und ins Gefängnis gesteckt. Wer sich über die unmenschliche Politik Trumps empört, sollte den selben Massstab auch auf die Schweiz anwenden. Denn in Bern passiert das Gleiche.»
Die Administrativhaft ist einzigartig im Schweizer Gesetz, denn man wird inhaftiert, ohne eine Straftat begangen zu haben. Bei unter 15-Jährige ist Administrativhaft verboten. Nicht alle Kantone greifen auf diese extreme Massnahme zurück. In der Westschweiz wird ausdrücklich darauf verzichtet. «Der Kanton Bern bricht das Recht und wendet Gewalt gegen Kinder an, um Flüchtlinge auszuschaffen. Das ist ein Skandal!» empört sich Barbara Keller, Co-Präsidentin der JUSO Kanton Bern. «Wir fordern, dass der Kanton Bern in Zukunft auf das Instrument der Administrativhaft verzichtet»
02.07.2018