Die Junge SVP kann es nicht lassen. Zum sechsten Mal nun wird von rechter Seite versucht, die Reitschule zu schliessen, obwohl die Stadtberner Stimmbevölkerung sich fünf Mal für die Reitschule ausgesprochen hat. Diese erneute Initiative ist nicht nur Zwängerei und klare Missachtung des von der SVP so gerne propagierten „Volkswillen“, sondern auch eine klare Erpressung der Stadt Bern und eine Verletzung der Souveränität der Stadtberner Stimmbevölkerung.
Beinahe alle 5 Jahre ist die Reitschule Grund für eine Volksabstimmung, fünfmal hat sich die Stadt Bern für die Reitschule ausgesprochen, bei den letzten zwei Abstimmungen sogar mit über 60% Ja-Stimmen. Die JUSO Kanton Bern ist überzeugt, dass die Reitschule zur Stadt Bern gehört wie die Aare und lobt deren Kulturbetrieb. „Nur weil vereinzelte Personen um die Reitschule Probleme bereiten, die gesamte Reitschule zu schliessen ist nicht verhältnismässig. Die Reitschule hat nämlich vieles zu bieten. Der Kulturelle Mehrwert überwiegt ganz klar, “ ist Tamara Funiciello, Co-Präsidentin der JUSO Kanton Bern überzeugt, „Solch überrissene Forderungen bringen nichts. Nur weil eine kleine Gruppe im Stade de Suisse eine Pyro zündet, will ja auch niemand den Fussballbetrieb einstellen. Was es braucht ist Dialog und ein gegenseitiges Entgegenkommen.“
Die JUSO amüsiert sich inzwischen nur noch darüber, dass Erich Hess und die JSVP beim Thema Reitschule ihre eigenen Grundprinzipien vergessen: „Volkswille“ und Souveränität. „Erich Hess will mit dieser Initiative die politische Souveränität der Stadtberner Stimmbevölkerung aushebeln.“, meint Tamara Funiciello.
Dass der Angriff auf die Reitschule über die FILAG geplant wird, ist unverhältnismässig und eine Erpressung. Die Gewährung von Millionenbeiträgen an (im Initiativtext gar nicht ausgeführten) „Sicherheitsbedingungen“ in und um einer einzigen Liegenschaft zu bedingen ist völlig überrissen. Erich Hess ist wohl nicht bewusst, dass die Stadt Bern nicht nur aus der Reitschule besteht. Er nimmt mit dieser Initiative Kulturbetriebe und Service Public in Geiselhaft weil ihm das Reitschulpublikum nicht gefällt.
Die Tatsache, dass jedes Wochenende tausende Jugendliche die Reitschule und den Vorplatz füllen und die Stadtberner Stimmbevölkerung hinter ihr stehen, spricht dagegen, dass die Reitschule ein so eklatantes Sicherheitsproblem habe wie uns die SVP weismachen will. Die Reitschule ist sicher nicht perfekt, aber die JUSO hofft, dass insbesondere nach den kommenden Stadtratswahlen der eingeschlagene Weg des Dialoges zwischen den verschiedenen Vertretern erfolgreich weitergeführt werden kann. „Wenn Erich Hess die Reitschule nicht gefällt, dann muss er ja nicht hingehen – ich gehe auch nicht in die Bars, Clubs oder Kulturbetriebe in denen er verkehrt, weil mir diese nicht gefallen, ohne sie per Initiative zu bekämpfen“ sagt Tamara Funiciello.
#empört
04.09.2015