In der Coronapandemie ist die klare Nachverfolgung von Kontakten aus gesundheitlichen Gründen wichtig und richtig. Was der Kanton Bern mit der zentralen Datenspeicherung plant ist jedoch unverantwortlich.
Die Republik publizierte am 6. Mai einen Artikel zur Datenspeicherung von Tracingdaten aus Restaurants, Bar’s und weiteren Orten. Dabei wird die neue Praxis des Kanton Bern zur zentralen Datenspeicherung aufgeführt. Nicht nur soll die Datensammlung über Apps geschehen, deren Datenschutz unklar ist, sondern der Kanton hat keinerlei technische Hürden, um die gesammelten Daten zu anonymisieren. Theoretisch können von beliebig vielen Personen Bewegungsprofile angelegt werden. Die private Alternative ist jedoch keinen Deut besser. Weder wurde ein Code publiziert noch über genaue Datenschutzabklärungen informiert.
Überwachungen, verschlechterte Datenschutzbedingungen und die Entwicklung hin zu gläsernen Bürger:innen sind grundsätzlich zu verurteilen. Während der Coronapandemie ist die Verletzlichkeit von Menschen in ihren privaten Rechten gross. Für die JUSO Kanton Bern ist klar, es braucht eine sichere, zuverlässige Tracingstrategie und nicht eine Datensammlung mit Sicherheitslücken.
Das Vorgehen des Kantons verurteilt die JUSO Kanton Bern und fordert die Regierung auf eine alternative, datenschutzsichere Lösung auf den Weg zu bringen.