Videoüberwachung? Nein danke!

16.09.2021 - Tanja Blume

Im Grossen Rat des Kantons Bern wurde der Vorstoss “mehr Sicherheit ohne bürokratische Zuständigkeitsfragen” eingereicht. Die JUSO Kanton Bern stellt sich der Motion geschlossen entgegen und forderte am Dienstag, 14. September 2021, vor dem Rathaus präventive Massnahmen zur Bewältigung von Vandalismus und Kriminalität.

Die grossflächige Überwachung des öffentlichen Raums stellt keine nachhaltige Lösung gegen Kriminalität dar. Der öffentliche Raum soll dem Erleben, Vernetzen und Knüpfen von sozialen Kontakten dienen. Dabei ist eine stetige Überwachung durch Videokameras störend und steht nicht in einem adäquaten Verhältnis zur eigentlichen Problematik.

Die Motion schränkt die Autonomie von Gemeinden und Städten unverhältnismässig ein. In der als durchschnittlich bekannten Stadt Langenthal entschloss sich der Stadtrat gegen die Einführung einer Videoüberwachung an einer städtischen Schule. Die Mehrheit war sich einig, dass die Überwachung durch Kameras kein nachhaltiger Weg zur Lösung von Vandalismus und Kriminalität darstellt. Würde die Motion im Grossrat Anklang finden, so hätte der Kanton Bern die Möglichkeit, Überwachungsmassnahmen entgegen des Volkswillens durchzusetzen.

Für die JUSO Kanton Bern ist klar, dass Vandalismus und Kriminalität thematisiert und aufgegriffen werden müssen. Sie schlägt daher präventive und nicht repressive Massnahmen zur Bewältigung vor. Solche Massnahmen könnten beispielsweise verstärkte Präsenz von Sozialarbeitenden sein oder die Erschaffung von konsumfreien Treffpunkten für Kinder und Jugendliche.